Hallo, heute möchte ich euch mal zu einer kleinen Reise in die Vergangenheit einladen.
Wie ihr wisst, bin ich ja in der DDR groß geworden und habe dort 39 Jahre meines Lebens verbracht.
Was war typisch für diese Zeit ?
Es gibt alles, nur nicht immer, nicht überall und schon gar nicht, wenn es gebraucht wird !
Das sagte der Volksmund und ich erinnere mich, dass das Einkaufen manchmal sehr „schwierig“ war. Als DDR-Bürger mußte man sehr erfinderisch sein. Unsere Mutti hatte Schneiderin gelernt und das kam uns zugute. Erstens nähte sie für uns alles selbst und dann fuhren wir mit unserem kleinen Trabbi auf die Dörfer und tauschten dort die genähten Sachen gegen frische Eier, Butter, Milch usw. ein.
Apropo Auto! Auf einen Trabant mußten wir ca. 10 – 15 Jahre warten !
Deshalb hatte fast jede DDR-Familie mindestens vier Auto-Bestellungen laufen.
(inclusive Oma und Opa)
Mir fällt zum Trabbi ein typischer DDR-Witz ein : Wie heißt der Trabbi auf französisch?
Carton de Blamage !
Übrigens, was auch interessant ist, in der DDR gab es für bestimmte Worte andere Begriffe :
Bückware – Artikel, die es nur unter dem Ladentisch gab
Ochsenkopfantenne – Antenne für den Westempfang
Datsche – Gartenlaube
Rennpappe – Trabant
Jahresendflügelfigur – Weihnachtsengel
Bemme – belegte Brotscheibe
Broiler – Brathähnchen
Knast – Hunger
Zur Mode fällt mir spontan der Minirock ein.
Alles wurde in den 70er Jahren abgeschnitten, egal ob Kleid oder Mantel, Hauptsache kurz. Mit knallroten Knien durch den Winter…aber es war ja modern! Ja, ja und heute plagt das Rheuma.
Von Mutti hatte ich das Nähen gelernt und somit konnte ich mir zu DDR-Zeiten meine Sachen selbst nähen. Egal ob Hose, Kleid, Rock, das schneidern machte mir viel Spaß.
Mein Lieblingsfilm war damals „Heißer Sommer“ mit Frank Schöbel und Chris Doerk und zum Thema Musik fällt mir Abba, Chris Norman, Howard Carpendale , Roy Black , Ute Freudenberg und Karat ein.
Ja, es war manchmal schon eine verrückte Zeit, aber trotzdem waren es schöne Jahre, die ich im Nachhinein nicht missen möchte. Es war ja meine Kinderzeit, meine Teenagerzeit, Hochzeit und Mutterglück.
Als DDR-Bürger war es gut, dass man handwerklich begabt war.
Mein Mann baute aus Abrissziegeln ein Gartenhaus und kann fast alles selbst reparieren…ein typischer Erzgebirger.
Glücklich sein heißt nicht, das Beste von allem zu haben, sondern das Beste aus allem zu machen !
Tschüß, bis bald !
Regina